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17. Januar 2017

Was macht denn eigentlich… David Jones?

Heute: Teil 3 mit David Jones.

Im Jahr 1952 wurde die Basketballabteilung des USC Heidelberg gegründet.

25 Nationalspieler spielten für die Heidelberger Basketballer – neun deutsche Meisterschaften und zwei Pokalsiege fuhr der Klub ein. Kurzum: Der Verein verfügt über eine große Portion Tradition und konnte in der Vergangenheit viele Erfolge feiern. Die neue Rubrik „Was macht denn eigentlich…?“ beschäftigt sich mit Spielern und Menschen, welche die vergangenen 64 Jahre der Historie mit geprägt haben – und beleuchtet, was diese heute machen.

Wann er denn für einen Telefoninterview Zeit hätte, frage ich ihn. „Morgen früh um neun Uhr hätte ich Zeit“, antwortet er. Der Termin wird fixiert, doch schnell wird klar, dass wir von unterschiedlichem Zeiten sprachen. Ich dachte, dass David Jones gerade in seiner texanischen Heimat aufhalten würde, er verrät mir jedoch, dass er gerade in Vietnam arbeitet. Gut, dann telefonieren wir eben nachts um Drei deutscher Zeit, denke ich. Die investierte Zeit – sie wird sich lohnen. Schließlich gilt es die Frage zu beantworten, was genau David „DJ“ Jones gerade macht.

Jones spielte in den 90er Jahren für den USC Heidelberg.

Spielen ist jedoch nicht der richtige Ausdruck: Jones scorte was das Zeug hielt. 3.313 Punkte erzielte er in 117 Partien. 28,3 Punkte im Schnitt. Kein anderer Spieler kam in der Geschichte des USC Heidelberg auf einen so guten Durchschnitt. Der US-Amerikaner kommt gerade frisch vom Frühstück, in wenigenMinuten wird er bei seinem Basketball-Camp mit der zweiten Einheit am Morgen beginnen – entsprechend gut gelaunt ist er und sprudelt los. „Meine Zeit in Heidelberg war so wunderbar. Die Organisation, die ehemaligen Spieler – wir sind auch heute noch so gut befreundet. Die Beziehung zu den Fans, den damaligen Verantwortlichen: das bedeutet mir so viel“, betont er. Doch es sind nicht die „klassischen Phrasen“, dies ist ihm wichtig. „Meine Tochter Mailee wurde in der Uniklinik geboren. Auch deshalb ist die Verbindung zu Heidelberg sehr groß – meine Familie und ich, wir kommen ungefähr einmal im Jahr zurück“, sagt der heute 49-Jährige.

Die überwiegende Mehrheit seiner Zeit hat er dafür genutzt, um seine Agentur Shooting for Success aufzubauen. Diese Agentur organisiert weltweit zahlreiche Basketballcamps und hat sich zum Ziel gesetzt, den Basketballsport populärer und die besten Spieler noch besser zu machen. Jones ist nämlich nicht nur auf Basketballcamps in Vietnam, Australien, China, Deutschland oder den USA unterwegs, sondern arbeitet auch mit NBA-, WNBA- und anderen Profi-Akteuren zusammen. Unter anderem der Ulmer Tim Ohlbrecht vertraut auf das Wissen und die Erfahrung von Jones. Mit Blick auf die Karriere des 2,10 Meter großen Centers wohl zurecht.

Doch „DJ“ hat seine basketballersiche Begeisterung nicht nur an Externe weitergegeben – auch innerhalb der eigenen Familie hat er seine Gene weitervererbt. Tochter Mailee (inzwischen Anfang 20) spielt für die Youngstown State University. Papa Jones ist mächtig stolz, dass seine Tochter eine der aktuell 12.551 Studentinnen ist und erzählt, wann denn die nächsten Spiele im Fernsehen übertragen würden. Doch zurück zu DJ.

Seitdem seine Agentur gegründet ist, arbeitet Jones an der Vergrößerung und Ausweitung selbiger. Shooting for Success soll weiter wachsen – und wächst stetig. Hierfür reist er allein in den kommenden drei Monaten von San Antonio nach Österreich, Ungarn, Australien, China, Taiwan, Indien, Griechenland, Mexico und Deutschland. Der „Wurf-Doktor“ verhilft vielleicht so nicht nur Ohlbrecht und einigen anderen Spielern zu höheren Trefferquoten, sondern auch einigen Nachwuchshoffnungen zum erhofften Durchbruch. Und vielleicht kehrt dann nicht nur die Jones-Familie wieder zurück nach Heidelberg, sondern ein weiterer, treffsicherer Spieler.

 

Lukas Robert