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22. September 2018

Niners als Gradmesser

Auf die MLP Academics Heidelberg wartet gleich ein echter Gradmesser So unterschiedlich die Zielsetzung vor Saisonstart,

der Schwerpunkt der Planungen und der Verlauf der Vorbereitungsphase bei allen 16 Vereinen der BARMER 2. Basketball Bundesliga gewesen sein mögen, so einig dürften sich die Beteiligten, insbesondere Spieler, Trainer, Offizielle und Fans in einem sein: Endlich geht die Saison los!

Auf die MLP Academics Heidelberg wartet gleich ein erster echter Prüfstein: Es geht auswärts gegen die NINERS Chemnitz. Nicht täuschen lassen darf man sich dabei von der Tatsache, dass die Sachsen in der Saison 2017/2018 in der ProA nur den elften Tabellenplatz erreichten. Vielmehr haben die Verantwortlichen der NINERS ihren Kader sehr erfolgversprechend umgebaut. Zwar musste nach dem Abgang von Joe Lawson ein echter Leistungsträger ersetzt werden, doch an Fire Power und potentiellen Top-Scorern mangelt es im neuen Kader nicht. Stichwort Top-Scorer: Ihren emsigsten Punktesammler der letzten Saison, Malte Ziegenhagen (15,8 Punkte im Schnitt), haben die NINERS weiterverpflichten können. Geradezu unglaubliche 44 % seiner Dreipunktwürfe brachte er im Ring unter, und dass sein deutscher Pass im Hinblick auf die Rotation sehr von Vorteil ist, ist in der ProA, in der eine Einsatzpflicht deutscher Spieler gilt, mittlerweile eine Binsenerkenntnis.

Auch die Neuverpflichtungen Kavin Gilder-Tilbury (12,9 Punkte pro Spiel für die Rheinstars Köln in der ProA) und Ivan Elliott (7,0 für Bremerhaven in der BBL) dürften ordentlich dazu beitragen, Punkte für die NINERS auf die Anzeigetafel zu bringen. Elliott bringt zudem jede Menge ProA- und BBL-Erfahrung, inklusive einer Playoff-Teilnahme in der höchsten deutschen Spielklasse, mit. Stichwort Erfahrung: Den Spielaufbau leitet Virgil Matthews, der geradezu schon zum Inventar der ProA gehört und mehrfach, auch bereits in Chemnitz, seine Klasse unter Beweis gestellt hat. Hinzugekommen sind zudem Matthew West und Lukas Wank, beide ebenfalls aus Köln, sowie Matthew Scott, der der einzige „Deutschland-Rookie“ in der Mannschaft ist, aber mit 19,1 Punkten im Schnitt ein echtes offensives Powerhouse für die „Niagara University“ in der NCAA war. Abgerundet wird die Rotation von Jonas Richter, Robin Lodders und Georg Voigtmann, die alle in der abgelaufenen Saison in um die 20 Minuten Spielzeit bewiesen haben, dass sie wichtige Puzzleteile in einem ProA-Kader sind und wissen, wie man in der BARMER 2. Basketball Bundesliga den Ball im Korb unterbringt.

Trainer Rodrigo Pastore hat bei der Kaderplanung Wert darauf gelegt, eine tiefe Rotation aus guten Schützen und starken Verteidigern zu schaffen. Aus einer aggressiven Defense sollen so möglichst oft schnelle Punkte erzielt werden. Wenn dieses Konzept aufgeht, sind die NINERS, insbesondere vor ihrem stimmungsvollen Heimpublikum, nicht nur ein schwer zu schlagender Gegner, sondern auch ein ernsthafter Anwärter für das Heimrecht in den Playoffs. Aber ohne Chance sind die MLP Academics Heidelberg freilich nicht: „Es ist nicht der leichteste Einstieg in die Saison, wenn man auswärts bei einem Top-Favoriten antreten muss. Unsere Chance liegt aber gleichzeitig genau hier, denn der erste Spieltag ist für alle etwas Besonderes und wenn es uns gelingt, das Spiel eng zu gestalten, muss Chemnitz in der für sie ungewohnten Heimspielarena auch erst mal cool bleiben“, so Manager Matthias Lautenschläger. Auch der Trainer der Academics, Frenki Ignjatovic, ist sich sicher, dass seine Mannschaft alles geben wird: „Nach einer gelungenen Vorbereitung treffen zwei gute Teams aufeinander. Wir werden alles in die Waagschale werfen, um direkt zu Beginn auswärts ein Spiel stehlen und so ein Statement abgeben zu können.“