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11. März 2023

MLP Academics und die Fans mit viel Energie

Dank einer großartigen Energie und beeindruckenden Unterstützung von den 3.741 Zuschauern im SNP dome gewannen die MLP Academics Heidelberg am Freitagabend in der easyCredit Basketball Bundesliga das Heimspiel gegen den Tabellensechsten BG Göttingen mit 84:74 (12:19, 23:18, 25:12, 24:25) und beendeten damit ihre Negativserie. Es war eine sehr körperbetonte Auseinandersetzung mit den Göttinger „Veilchen“. Letztendlich sollten eine tadellose Defenseleistung sowie die größere Entschlossenheit der Heidelberger in der zweiten Halbzeit den Ausschlag geben. Trotz eines scheinbar komfortablen 14-Punkte-Vorsprungs (68:54, 34. Minute) wurde es in der Schlussphase nochmals dramatisch. Mit ihrer Pressverteidigung kamen die Gäste bedrohlich auf (73:70, 75:72, 77:74), ehe Tim Coleman mit sieben Punkten in den letzten 38 Sekunden den Deckel draufsetzte.

Joonas Iisalo: „Wir waren aggressiver“

„Wir waren aggressiver am Ball“, so Joonas Iisalo. (c) Lukas Adler

„Wir waren aggressiver am Ball“, sagte Academics-Headcoach Joonas Iisalo, der gemeinsam mit seinem Trainerstaff stolz auf seine Mannschaft sein durfte. Denn in erster Linie ging es wie angekündigt primär darum, eine starke Reaktion nach der 87:111-Niederlage bei den MHP RIESEN Ludwigsburg zu zeigen und zu demonstrieren, dass die Moral innerhalb der Truppe völlig intakt ist. Fünf verlorene Spiele in Folge kratzen nun mal am Selbstvertrauen eines Korbjäger-Kollektivs. Man muss höllisch aufpassen, um nicht in einen Negativstrudel zu kommen.

In kritischen Saisonphasen, das weiß jeder Teamsportler, gibt es nur eins: Zusammenhalten, kratzen und beißen auf dem Feld, sich an kleinen gelungenen Aktionen miteinander hochzuhangeln und in der Defense bis zum Umfallen zu malochen.

Die MLP Academics hatten an einem denkwürdigen Basketball-Abend schlichtweg mehr Power, Rigorosität und Siegeswillen gezeigt. Aufgrund dieser Mixtur sprang ein Sieg heraus, der dem Team für letzte Saisondrittel bis Anfang Mai Stabilität verleihen sollte.

Die Niedersachsen kamen besser in die Partie rein. Sehr zur Freude der 30 BG-Fans im Oberrang. Das 19:12 (1. Viertel) für die Gäste spiegelte die Kräfteverhältnisse wider. Die „Veilchen“ agierten sehr kompakt und effizient, während sich die Academics noch selbst suchten und viele Würfe nicht trafen. Deutlich erfolgreicher lief der zweite Teilabschnitt. Jack McVeigh mit seiner durchweg positiven Ausstrahlung und Vincent Kesteloot als „Mister 100 Prozent“ der ersten Halbzeit gaben dem Team wichtige Impulse. Die Heidelberger ließen sich vom knappen 35:37 -Halbzeitrückstand nicht aus dem Konzept bringen. Ganz im Gegenteil: Ein 8:0-Lauf nach dem Seitenwechsel war die einzig richtige Antwort darauf.

Bryan Griffin mit überragenden Werten

Bryan Griffin mit überragenden Werten. (c) Lukas Adler

Das Match wurde nickliger, vor allem Göttingen wurde zerfahrener. Topscorer Mark Smith warf „Fahrkarten“, Geno Crandall und Rayshaun Hammonds kassierten jeweils ihre vierten Fouls – und Eric Washington drehte bei den Hausherren auf. Die unnachahmlichen Aktionen des Playmakers und die Präsenz sowie überragende Ausbeute von Bryan Griffin sorgten maßgeblich für die spektakuläre Wende, was die Kulisse prompt goutierte und zu Begeisterungsstürmen hinriss. In 22 Minuten Spielzeit markierte Griffin 14 Punkte bei 86-prozentiger Trefferquote und schnappte sich zudem elf Rebounds – überragende Werte und zugleich ein astreines Double-Double.

Heidelberg baute nun den Vorsprung systematisch auf 68:54 (34.) aus. Dass es nochmals recht eng werden sollte, lag an der knüppelharten Defense der Göttinger sowie an den Dreiern von Javon Bess und Mark Smith. BG-Topscorer Smith hatte bis sechs Minuten vor dem Ende kein einziges Pünktchen erzielt. Plötzlich explodierte er buchstäblich – binnen eineinhalb Minuten gelangen dem Amerikaner 11 Zähler. Dass sich die MLP Academics wieder fingen, lag am Durchsetzungsvermögen von Griffin, McVeigh und dem „Finale furioso“ von Tim Coleman, der einen Dreier wiederum mit einem Vier-Punkt-Spiel zum Endstand von 84:74 krönte.

Göttingen findet in den „MLP Energetics“ seinen Meister

Ausgelassen feierten die Academics im Mittelkreis den nicht unbedingt zu erwartenden Erfolg gegen die „Veilchen“, die dieses Jahr ein Topteam stellen, das am Freitagabend freilich in den „MLP Energetics“ seinen Meister fand. „Lasst uns so weitermachen!“, sagte Griffin an das eigene Team und die geflashten Anhänger gerichtet.

Jack McVeigh und Co. werden auf einer Sympathiewelle getragen

Fans beim Spiel MLP Academics Heidelberg – BG Goettingen in der easyCredit BBL Hauptrunde 23.Spieltag, Saison 2022-2023, 10.03.23

Beim launigen Interview im Business Club wurde „Aussie“ Jack McVeigh auf einer Sympathiewelle getragen. Und jeder Academics-Akteur, der den gläsernen Saal betrat, sollte mit tosendem Applaus nach einer ungemein intensiven Korbjagd empfangen werden. Soviel Zuneigung gab’s für die Profis – zumindest in dieser Form – noch nicht. Diese rundum positive Energie tut allen Beteiligten nach einer „Durststrecke“ spürbar gut.

Braunschweig (19. März) und Crailsheim (26. März im SNP dome) können nun kommen …

Stimmen zum Spiel:

„Danke an die großartige Kulisse heute, die uns sehr viel Energie gegeben hat, nach der langen Durststrecke, die wir hatten. Wir haben gegen ein sehr starkes Team gespielt, Göttingen ist eines der besten Offensiv-Teams der Liga, konnten sie aber zu einigen Turnovers zwingen und waren aggressiver am Ball.“ – Joonas Iisalo, Headcaoch der MLP Academics

„Glückwunsch an Heidelberg zum verdienten Sieg. Ich habe heute nur zehn Minuten guten Göttinger Basketball gesehen. Das Endergebnis hat nicht viel mit Basketball zu tun, das Wichtigste an dem Spiel heute war die Aggressivität. Wir waren nicht so aggressiv wie Heidelberg, ich habe wenig Druck am Ball gesehen, aber nicht von meinem Team. Heidelberg hat heute Basketball gespielt, wie man eigentlich Basketball spielen muss.“ – Roel Moors, Headcoach der BG Göttingen

„Tolles Spiel heute – von jedem von uns. Wir haben als Team gespielt und waren sehr stark. Danke an alle Fans und Unterstützer. Lasst uns so weitermachen!“ – Bryan Griffin, Center der MLP Academics

„Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich, vor heimischer Kulisse zu spielen. Sie hat Energie reingebracht, ich habe einfach mein Bestes gegeben. Jeder in der Mannschaft hat seinen Job erledigt und prima gespielt. Es hat Spaß gemacht – und ich freue mich schon aufs nächste Heimspiel gegen Crailsheim.“ – Jack McVeigh, Forward der MLP Academics

„Großer Sieg, großartige Atmosphäre! Wir haben hart gespielt und versucht, nach dem letzten Spiel in Ludwigsburg wieder auf die Beine zu kommen. Wir haben gesehen, woran es im letzten Spiel gehapert hat und versucht, nicht den gleichen Fehler zu machen.“ – Eric Washington, Playmaker der MLP Academics

 

 

Für die MLP Academics Heidelberg spielten: Eric Washington 18 (1 Dreier), Jack McVeigh 14, Tim Coleman 14 (2), Bryan Griffin 14, Elias Lasisi 8 (2), Vincent Kesteloot 7, Bennet Hundt 5, Max Ugrai 4, Lukas Herzog, Felix Edwardsson (DNP).

BG Göttingen: Javon Bess 14 (2), Harald Frey 13 (1), Till Pape 12 (1), Mark Smith 11 (2), Geno Crandall 7 (1), Ryshaun Hammonds 6, Harper Kamp 4, Mathis Mönninghoff 4, Marios Giotis 3 (1), Jesse Chidera Ani (DNP).

 

 

Joachim „Jogi“ Klaehn

MLP Academics Heidelberg

Kommunikation und Medien

 

Zuschauer:innen: 3.741
MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft