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13. Dezember 2015

MLP Academics überzeugen bei den White Wings Hanau

Die MLP Academics Heidelberg haben ihre Siegesserie weiter ausgebaut – bei Aufsteiger HEBEISEN White Wings Hanau siegte das Team von Frenki Ignjatovic 65-55.

In den letzten sieben Tagen waren nicht unbedingt die erfreulichsten Schlagzeilen (Spielverlegung, Abgang Thomas) aus dem Lager der MLP Academics zu hören, doch die Mannschaft der Heidelberger hat am späten Samstagabend eine starke und überzeugende Antwort gegeben und gezeigt, dass sie so schnell nicht aus dem Konzept zu bringen ist. Von Beginn an bestimmte der Traditionsverein das Geschehen in der Main-Kinzig-Halle. Zwar verlor Kristian Kuhn den Sprungball gegen seinen Kontrahenten Dane Johnson, doch nach den anschließenden Korberfolgen von Till-Joscha Jönke und Johnson (4-2, 2.) übernahmen die Heidelberger die Führung und auch die Spielkontrolle. Kuhn, Marcos Knight und Albert Kuppe sorgten für den Ausbau dieser Führung und zwangen White Wings Coach Simon Cote zur ersten Auszeit der Partie (4-12, 5.). Die Ansprache des 43-jährigen US-Amerikaners brach zwar die offensiven Ladehemmungen der Gastgeber, brachte die MLP Academics jedoch nicht aus dem Gleichgewicht: Knight und Kuhn trafen erneut, zudem steuerte Devin White fünf Punkte zur 21-13-Führung nach dem ersten Spielabschnitt bei.

Ausgeglichenes Viertel – gleiche Rollenverteilung

Auch im zweiten Viertel änderte sich an den Spielanteilen wenig: Heidelberg machte Punkt um Punkt, lediglich die Korbschützen änderten sich. Max Rockmann und Trent Wiedeman lösten die nun pausierenden Kuhn ab und zeigten ihrerseits sehenswerte Offensivaktionen. Während sich in den ersten 16 Spielminuten vor allem Jönke und Robin Christen dem Heidelberger Druck entgegensetzen, änderte sich dies nach einer weiteren Cote-Auszeit: Die zwischenzeitliche 13-Punkte-Führung schmolz aufgrund der verbessert auftretenden White Wings dahin, sodass die Mannen von Frenki Ignjatovic froh darüber waren, dass die Sirene das Ende der Halbzeit verkündete (28-36, 20.)

Mit dem Beginn der zweiten Hälfte nahmen die MLP Academics das Zepter des Handelns aber wieder in die Hand. Angeführt vom genesenen Bryan Smithson bauten die Kurpfälzer ihre Führung erneut aus. Ein auch weiterhin harmonisch funktionierendes Teamplay sowie eine erstmals in dieser Saison wirklich überzeugende Defense waren der Grundstein hierfür. Zwei Korberfolge stachen jedoch aus dem homogenen Gefüge heraus: Sowohl Kuppe (23.) als auch Smithson (27.) streuten erfolgreich einen Dreipunktewurf ein, stellten die Führung wieder zweistellig und erstickten die aufkeimende Hoffnung der White Wings im Keim. Trotz verschiedensten Herangehensweisen der Hanauer konnten diese auch weiterhin die Defensive der Heidelberger kaum knacken und lagen nach dreißig gespielten Minuten weiterhin zweistellig zurück (46-56, 30.)

Gute Defense, ausbaufähige Offense

Während die Zuschauer in der Main-Kinzig-Halle nach den Korberfolgen von Christen und Kruize Pinkins (jeweils 32.) nochmals alles gaben, um die Hanauer Heimserie fortzusetzen, verwalteten die Heidelberger das Ergebnis nun souverän. Aus einer weiterhin überzeugend agierenden Defensive schlossen sie zwar nur wenige, allerdings die entscheidenden Korbaktionen erfolgreich ab. Wiedeman erzielte vier Punkte, Smithson drei und Kuhn zwei – nicht sehr viel Punkte für zehn Minuten Spielzeit, allerdings am Ende die Entscheidenden. Die MLP Academics gestalteten das Spiel auch in dieser Phase der Partie mit aller Ruhe und Gelassenheit und brachten so am Ende einen wenig gefährdeten 65-55-Erfolg über die Ziellinie. Damit setzen die Heidelberger ihre Siegesserie fort, arbeiten sich auf Tabellenplatz sieben vor und könnten mit einem weiteren Sieg am kommenden Sonntag gegen die Bayer Giants Leverkusen mit einer vier Spiele andauernden Erfolgssträhne in die Weihnachtspause gehen.          

Für Heidelberg spielten: Marcos Knight 15 Punkte/9 Rebounds/5 Assists, Bryan Smithson 12, Kristian Kuhn 10/6 Rebounds, Trent Wiedeman 9, Devin White 8/11, Albert Kuppe 5, Max Rockmann 4 und Niklas Würzner 2.

Für Hanau spielten: Robin Christen 16 Punkte, Till-Joscha Jönke 15, Kruize Alshaude Zah-Kee Pinkins 8/12 Rebounds, Luke Louks 6, Jonathan Mesghna 5, Dane Johnson 3, Josef Eichler 2 und Sebastian Heck.

Frenki Ignjatovic: „Glückwunsch an Simon zur bisher guten Saison. Ich bin beruflich sehr oft in Hanau – kenne das Umfeld und freue mich, dass so etwas Gutes hier zustande gekommen ist und beständig wächst. Ich habe großen Respekt vor seiner Arbeit. Hanau hat in den letzten Wochen gezeigt, dass sie einen guten Kader haben. Wir sind hier nicht zum günstigsten Zeitpunkt her gekommen – Hanau hatte eine sehr gute Heimserie. Wir hatten unsererseits viele Turbulenzen, ich bin schon sehr lange Trainer, wahrscheinlich sogar der dienstälteste in der ProA – aber DAS hatte ich noch nie. Das heutige Spiel war die erwartete Defensivschlacht – vor dem Spiel habe ich zu Jungs gesagt, dass wenn wir defensiv ab der ersten Minute gut stehen, wir auch das Spiel gewinnen können. Offensiv war unsere Leistung in der ersten Halbzeit auch in Ordnung. In der zweiten Halbzeit waren dann weder die Spieler noch ich zufrieden. Wir haben vor der Weihnachtspause noch ein Spiel gegen Leverkusen, sollten wir das gewinnen stehen wir so da wie letztes Jahr, was nach den ganzen Ereignissen wirklich in Ordnung wäre “

Simon Cote: “Wir wussten, dass Heidelberg ein gutes Team ist. Vor allem in der Offensive, aber heute waren sie auch defensiv stark. Wir haben unseren Rhythmus verloren, Heidelberg hat gute Defense gespielt, und wir kamen nicht mehr hinterher. Auch offensiv haben wir den Faden verloren – eigentlich müssen wir so ein Spiel gewinnen“

 

 

Lukas Robert