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21. Februar 2022

Kyan Anderson kommt

Die MLP Academics Heidelberg haben sich für die heiße Phase im Abstiegskampf prominent verstärkt. Mit dem 29-jährigen US-Amerikaner Kyan Anderson kommt die lang ersehnte und dringend benötigte Verstärkung auf der Position des Spielmachers. Anderson wechselt von den Jobstairs Gießen 46ers in die Kurpfalz und wird bereits beim Testspiel gegen den Tabellenfünften der ersten Liga Frankreichs – SIG Strasbourg – seine Schuhe im neuen Dress schnüren.

Man soll bekanntlich den Teufel nicht an die Wand malen, aber manch ein Academic-Fan dürfte sich die Frage auch schon gestellt haben: was passiert, wenn Rob Lowery, Dreh- und Angelpunkt in der Offensive der Kurpfälzer, einmal länger ausfallen sollte? Wie würde die Mannschaft das kompensieren können? Zumal Lowery stets an seine Belastungsgrenze in den Spielen geht und Coach Frenki schon signalisiert hat, dass ihm und seinem Spiel eine Entlastung guttun würde.

Erleichterung bei Coach Frenki

Seit einigen Wochen waren die Verantwortlichen nun schon auf der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen, denn der Spieler sollte Europaerfahren sein, aus dem laufenden Wettbewerb kommen und auch charakterlich gut zur Mannschaft passen. Entsprechend erleichtert äußert sich auch der Coach zur Verpflichtung von Anderson:

„Wir haben schon länger nach einer Verstärkung für die Mannschaft gesucht. Wir hatten bei der Suche einige Kriterien festgelegt, da wir in einer laufenden Saison so wenig Risiko wie möglich eingehen wollten. Der Spieler sollte aus einem laufenden Wettbewerb, idealerweise innerhalb Europas kommen. Kyan hatte in Gießen nicht die beste Situation für sich und wir hoffen, dass er bei uns einen Neubeginn starten kann.“

Anderson kann bereits auf über 80 Spiele in der easyCredit Basketballbundesliga und einige Einsätze in der Basketball Championsleague zurückblicken. Das erste Mal schlug der Texaner seine Zelten in Oberfranken bei Medi Bayreuth auf, für die er in 36 Partien zwölf Punkte und 3,6 Assists verbuchen konnte. Über Stationen in Frankreich und den Kosovo, wo er mit Prishtina den Supercup gewinnen konnte, kam Anderson zurück nach Bayreuth, konnte dort aber an die Leistungen seiner Premierensaison nicht anknüpfen.

Soll die Mannschaft
Kyan soll die Mannschaft auch defensiv stabilisieren (Foto: Thomas Disqué)

Beeindruckendes Comeback bei den Veilchen

Dennoch schien Johan Roijakkers, damals Trainer der BG Göttingen, von seinem Potential überzeugt und sollte recht behalten. Die Saison 2019/2020, war die bislang stärkste des 1,80m großen Point Guards. Mit 15,8 Punkte und 5,0 Assists im Schnitt führte er seine Mannschaft zu einem positiven Punkteverhältnis und den geteilten achten Tabellenplatz der BBL, ehe die Saison Corona bedingt ein jähes Ende nahm.

In der darauffolgenden Spielzeit folgte der Wechsel zum ungarischen Topteam Szombathely, mit welchem Anderson nicht nur den Pokal sondern auch die ungarische Meisterschaft gewinnen konnte. Insbesondere in der Championsleague legte Anderson beeindruckende 14,0 Punkte und 6,4 Assists im Schnitt auf und möchte nun den Heidelbergern – vor allem auch mit seinen Spielmacherqualitäten helfen. Anderson freut sich auf seine neue Herausforderung:

„Ich bin sehr dankbar für die Chance, die mir Heidelberg gibt. Mein Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten und dabei zu helfen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Ich habe von Anfang an geglaubt, dass Heidelberg die Mittel und das Personal hat, um als Verein in diesem Jahr erfolgreich zu sein, und ich bin begeistert, dass ich nun ein Teil davon sein kann. Ich freue mich darauf, den Fans in Heidelberg wieder mein Potential zeigen zu können.“

Wir sagen herzlich Willkommen in Heidelberg, Kyan!

Titelbild: Michael Schlepp