Aufklappen
29. November 2020

In eigener Halle weiter ungeschlagen – Academics schlagen Knights

Dank einer erneut geschlossenen Mannschaftsleistung und den entscheidenden Offensiv-Aktionen in den Schlussminuten schlagen die MLP Academics Heidelberg am 8. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga die VfL Kirchheim Knights mit 94:86 und bleiben in eigener Halle weiterhin ungeschlagen. Dabei hielten die Gäste aus dem schwäbischen Albvorland die Partie lange knapp, drei Minuten vor Spielende war die Begegnung beim Stand von 84:84 noch ausgeglichen.

Nach dem Sprungball enteilten die Knights den Academics jedoch zunächst förmlich. Unter ausschließlicher Beteiligung von Maxwell Mahoney und Till Pape führten die Gäste nach drei gespielten Minuten mit 11:4 und veranlassten Coach Frenki Ignjatovic dazu, seine erste Auszeit zu nehmen. Das hindert die Kirchheimer allerdings nicht daran, ihre Führung in der Folge auf 15:4 und 18:7 zu erhöhen. Danach bekamen die Gastgeber jedoch einen besseren Zugriff auf das Geschehen auf dem Parkett und initiierten eine Aufholjagd bis zum Viertelende, das nur noch knapp mit 27:25 an die Knights ging.

Im zweiten Viertel verlief das Spiel lange Zeit ausgeglichen und mit vielen Führungswechseln, das Scoring verteilte sich bei beiden Teams auf viele Schultern. Nach erfolgreichem Korbleger von Kyle Leufroy zum 39:40 sollte den Knights in den letzten 2 Minuten des Viertels jedoch keine Punkte mehr gelingen, während die Hausherren durch 2 Punkte von Jordan Geist und jeweils 2 erfolgreichen Freiwürfen von Niklas Würzner und Evan McGaughey einen Endspurt hinlegten, das Viertel mit 20:13 gewinnen konnten und mit einem kleinen Punktepolster in die Halbzeit gingen (45:40). Ein Blick auf den Statistikbogen zu diesem Zeitpunkt offenbarte: 75 % erfolgreiche Zweipunktwürfe für Kirchheim bedeuteten sicherlich ein falsches Verständnis von Gastfreundschaft und sollten in der zweiten Halbzeit nicht weiterhin zugelassen werden. Positiv war hingegen die eigene Freiwurfquote von 91 % (10/11).

Mit Beginn des zweiten Abschnitts gelang es den Academics, sich in der Defensive besser zu positionieren und zu einigen Steals und daraus resultierenden Fastbreaks zu kommen. Für die Knights hielten doch der überragende Mahoney und der in dieser Phase offensiv starke Richard Williams dagegen, wobei selbiger jedoch nach drei gespielten Minuten foulbedingt auf die Bank musste und damit ein kleiner Bruch im Spiel der Gäste entstand. Für Heidelberg übernahm nun das Triumvirat aus Würzner, McGaughey und Kuppe. Zunächst waren die beiden Erstgenannten an nahezu jeder gelungenen Offensivaktion beteiligt, ob Sprungwurf, Dreipunktwurf, Freiwurf oder Assist. Dann schaltete Albert Kuppe in den „AK-47-Modus“ mit acht erzielten Punkten in drei Minuten und stellte so die Führung zum 72:59 her, wobei Elijah Strickland den letzten Dreipunktwurf Kuppes mit der Schlusssirene noch, ebenfalls von jenseits des Perimeters, kontern und sein Team auf 10 Punkte heranbringen konnte.

Das letzte Viertel eröffneten die Gastgeber mit Punkten von Armin Trtovac sowie Albert Kuppe und schienen nun erneut die Kontrolle über das Geschehen auf dem Spielfeld zu erlangen. Doch dann bewiesen die Gäste, dass neben dem gängigen „Vierpunktspiel“ auch ein „Fünfpunktspiel“ nicht nur theoretisch denkbar, sondern, frei nach Murphy‘s Law, auch praktisch möglich ist und irgendwann passieren muss: nach einem unsportlichen Foul von Trtovac versenkte Kevin Wohlrath beide Freiwürfe und nach dem folgenden Einwurf für die Knights den Dreier – fünf Punkte in sechs Sekunden, kann man mal machen. Frenki Ignjatovic jedoch missfiel nicht nur diese Sequenz, sondern auch der nunmehrige Spielstand von nur noch 76:70 bei noch 8:30 Minuten zu spielen, so dass er eine Auszeit nahm. Im Anschluss sandte der Coach ein Small-Ball-Team aus Nelson, Geist, Ely, Kuppe und Loh auf das Parkett. Als nun noch Richard Williams mit dem 5. Foul auf die Bank musste, schien sich Heidelberg mit dieser Formation zunächst absetzen zu können. Dagegen hatte aber der weiterhin sehr aktive, präsente und nun weiter aufdrehende Power Forward Mahoney erhebliche Einwände und führte seine Mannschaft zum Ausgleich (81:81) bei noch fünf zu spielenden Minuten. Sa‘eed Nelson und Kyle Leufroy tauschten noch Dreier zum weiter bestehenden Gleichstand drei Minuten vor Ende aus. Dann gelangen den Academics die entscheidenden Plays: Zwei Punkte von Shyron Ely, Steal von Würzner beim folgenden Einwurf der Gäste, Offensivrebound Ely nach eigenem Fehlwurf und dann zwei Punkte von dem bis dahin mit wenig Fortune, aber nun mit viel Willen agierenden Trtovac. Ein weiteres „Big Play“ gelang  McGaughey per Tip In zum 90:84. Als dann in der Folge Trtovac und Geist weitere Punkte beisteuerten war klar, dass die Academics ihre weiße Weste im heimischen Olympiastützpunkt auch gegen die unangenehmen und lange Zeit unnachgiebigen VfL Kirchheim Knights wahren würden.

Stats:

Heidelberg: Nelson (19 Punkte, 1 Rebounds, 3 Assists), Würzner (12,6,4), Ely (12,8,4), Ihle (dnp), Trtovac (9,6,1), Vasiljevic (dnp), Geist (5,0,2), Loh (1,2,0), McGaughey (21,4,2), Kuppe (15,1,0)