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19. November 2017

Harte aber erfolgreiche Kost am Spätnachmittag

Die MLP Academics Heidelberg haben das Heimspiel gegen Nürnberg gewonnen. Vor 770 Zuschauern gab es im Olympiastützpunkt zwar kein Basketballfest, wohl aber einen verdienten und wichtigen Heimerfolg.

Die Ausgangslage war klar: Erstmals in dieser Saison waren die MLP Academics im Vorfeld ihrer Partie der klare Favorit – denn mit Nürnberg gastierte der Tabellenvierzehnte im OSP. Anfänglich merkte man vom scheinbaren Ungleichgewicht jedoch wenig: Auf beiden Seiten hagelte es Fehler en masse, keine Mannschaft kam offensiv in Rhythmus (4:4, 3. Spielminute). Vorangehen wollte in dieser Situation kein Spieler so wirklich – und selbst als es dann Niklas Würzner tat und binnen einen Angriffs drei Distanzwürfe daneben setzte, fehlte das Glück. Aus Gästesicht fehlte es dagegen nicht an Glück, sondern an Ballkontrolle. Nürnberg verlor binnen der ersten Minuten gleich elf Mal den Ball, sodass sich die MLP Academics etwas absetzen konnten. (18:10, 10.).

Während Heidelberg in den ersten zehn Spielminuten von der Schwäche der Nürnberger profitiert hatte, gelang es ab dem zweiten Viertel, selbst den ein oder anderen Akzent zu setzen. Zwar war die Trefferquote sehr gering, der Einsatz wurde nun vereinzelt aber in Punkte umgemünzt. Was dazu führte, dass die Partie etwas ansehnlicher dahin plätscherte. Als Albert Kuppe in Spielminute 15 den ersten Dreier durch die Reuse schickte, schien der Heidelberger Knoten zu platzen. Denn auch Würzner versenkte erfolgreich einen Distanzwurf. Doch das Spiel, welches eher harte Kost als Werbung für den Sport war, blieb schwach. Erst in Spielminute 19 gab es dann das nächste sehenswerte Highlight – Martin Seiferth versenkte den Ball via Dunk im Korb. Und als Würzner mit dem Ertönen der Sirene noch einen Korbleger versenkte, war die Heidelberger Welt zwar noch nicht gut, wohl aber annehmbar (34:24, 20.).

Auch nach der Pause: Fehlerfestival im OSP

Trotz der 15-minütigen Besinnungspause wurde es auch in Halbzeit zwei nicht besser: Das Spiel war schwere und zerfahrene Basketballkost. Weiterhin am Drücker blieben dabei jedoch die MLP Academics, die das bessere von zwei offensivschwachen Teams waren. Aufgrund einer mehrminütigen Durststrecke kamen die Falcons jedoch immer näher heran (39:33, 27.). Die Hausherren beendeten im richtigen Moment diese  – und beendeten ihre Durstrecke durch einen Kuppe-Korbleger und einen Dunk von Niklas Ney. Diesen und auch seinen nächsten Korb erzielte er jeweils mit Foul, sodass sich Heidelberg wieder etwas absetzen konnte.   48:42.

Das Schlussviertel knüpfte sich in den Reigen der vorangegangen an. Heidelbergs Glück war hier, dass Nürnberg weiterhin relativ regelmäßig den Ball verloren – und einzig Dan Oppland zu überzeugen wusste. Doch der US-Amerikaner war allein auf weiter Flur. Die MLP Academics konnten sich zwar ihrerseits etwas abheben, die schwache Quote verhinderte jedoch, dass sie das Spiel frühzeitig zu ihren Gunsten entschieden. Dennoch gewannen sie die Partie am Ende verdient, auch wenn der 68:52-Sieg aus Sicht der Gäste zu hoch ausgefallen sein dürfte.

Foto: Niklas Ney und Moritz Sanders lieferten sich ein umkämpftes Duell – bei welchem die Heidelberger am Ende, wie auch in dieser Situation, die Oberhand spielten. Foto: Thomas Disqué.  

Statements und Stats

Ralph Junge: „Erst einmal Gratulation an Heidelberg. Habe noch nie ein Spiel mit 13 offensiven Rebounds und 18 Turnovers in einer Halbzeit gesehen. Noch verrückter ist, dass wir immer noch eine Chance auf den Sieg hatten. Am Ende machen wir dann neun Turnover und haben keine Chance mehr. Dan war heute sehr gut. Virgil war aufgrund seiner Verletzung beeinträchtigt – aber wir brauchten ihn. Heidelberg war aber stark und hat verdient gewonnen.“

Frenki Ignjatovic: „Erst einmal bin ich froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es ist schade, dass obwohl der Gegner 18 Turnover macht wir nur so knapp führen. Solche Spiele habe ich schon oft verloren. Auf unsere Defensive war allerdings Verlass. Gerade Niki Würzner war da hervorragend. Aber durch so eine Phase müssen wir bei diesen geringen Quoten auch mal durch. Seit Wochen haben wir bei den Guards aber keine gute Entwicklung. Shy liefert solide ab, aber unsere anderen US-amerikanischen Guards haben wenig Selbstvertrauen, das ist schade. Deshalb bin ich froh, dass wir mit Albert, Martin, Niki und Niklas solch gute deutsche Spieler haben, um den Sieg einzufahren. “

Für Heidelberg spielten: Albert Kuppe 16 Punkte, Shy Ely 13, Niklas Ney 11, Evan McGaughey 11, Niklas Würzner 9, Martin Seiferth 6, Carson Puriefoy 2 und Jaleen Smith.

Für Nürnberg spielten: Dan Oppland 24 Punkte, Moritz Sanders 9, Mardracus Wade 8, Virgil Matthews 6, Malo Valérien 2, Jonathan Maier 2, Van Girard 1, Nils Haßfurther, Marvin Omuvwie und Matthew Meredith.