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3. Dezember 2021

Ein unberechenbarer Gegner

Zum Auftakt in einen sportlich anspruchsvollen Monat Dezember kommen die sogenannten Veilchen aus Göttingen zum Gastspiel in den SNP Dome. Mit einem Spiel weniger als die Gastgeber rangieren die Niedersachsen derzeit auf Platz neun der Tabelle und somit zwei Plätze vor den MLP Academics Heidelberg.  Möchte man den Anschluss zum Mittelfeld der Tabelle halten, wäre ein Sieg immens wichtig. Keith Wright wird auf Seite der Heidelberger erstmal mit von der Partie sein.

Die BG Göttingen hat in der laufenden Spielzeit bereits das ein oder andere Ausrufezeichen setzen können. In einem Auftaktprogramm, welches es wahrlich in sich hatte, konnte die Mannschaft von Headcoach Roel Moors mehrere favorisierte Teams als Verlierer nach Hause schicken. Besonders beeindruckend war hierbei eine Serie von vier Siegen gegen die Telekom Baskets Bonn, MHP Riesen Ludwigsburg, den deutschen Meister Alba Berlin und die EWE Baskets Oldenburg.

Ersatzgeschwächte Gäste

Zu Beginn der Woche vermeldeten die Gäste gleich zwei Abgänge. Mit James Dickey III und Zack Bryant baten gleich zwei Spieler um die Auflösung ihrer Verträge, um sich anderen Clubs anzuschließen. Die Abgänge wird man verschmerzen können, da keiner der beiden wirklich zu den Leistungsträgern gehörte und die Niedersachsen somit auf dem Transfermarkt nochmal nachbessern können.

„Die Punkte bleiben hier!“ würden wir Kelvin Martin gerne nach dem Spiel sagen rufen hören

Herausragender Leistungsträger ist der von der Turk Telekom Ankara gewechselte Kamar Baldwin. Er ist der Dreh- und Angelpunkt der Offensive und hat enorm großen Einfluss auf den Erfolg seiner Mannschaft. Bezeichnend ist, dass er bei Siegen seiner Mannschaft 22,0 Punkte und bei den Niederlagen lediglich 14,5 Punkte im Schnitt erzielt. Seinen Wirkungskreis einzugrenzen, wird eine der maßgeblichen Aufgaben für Rob Lowery und Co sein. Es wäre jedoch falsch die Gäste auf Baldwin zu reduzieren. Mit Stephen Brown (11,9) und Scharfschützen Jake Toolson (11,7), der unglaubliche 57% seiner Distanzwürfe trifft, stehen ihm zwei weitere fähige Scorer zur Seite.

Urgesteine und Heimkehrer

Insgesamt ist es den Verantwortlichen in Göttingen gelungen, eine Mannschaft zu formen, die ähnlich wie die Academics, mit viel Leidenschaft und als geschlossenes Team auftritt. Ohnehin kann man bei dem Blick auf die Teamstatistiken der beiden Kontrahenten gewisse Parallelen erkennen. Während man beide Teams bei den Rebounds unter den ersten vier findet bilden sie jeweils das die Schlusslichter in den Bereichen Trefferquote aus dem Zweipunktbereich sowie den Assists.  Es ist also ein kampfbetontes Spiel zu erwarten, bei welchem die Tagesform am Ende den Ausschlag geben kann.

Nach dem Abgang von Top Rebounder Dickey teilen sich nun Centerhüne Philipp Hartwich (2,18m) und Göttinger Legende Harper Kamp (er spielte bereits zu ProA Zeiten in Göttingen) die großen Positionen auf und werden beweisen wollen, dass sie mehr zu leisten imstande sind, als es die bisherigen Statistiken vermuten lassen könnten.

Besonders wird sich der gebürtige Leimener Akeem Vargas auf das Spiel in seiner Heimat freuen. Der sympathische Ex-Nationalspieler schloss sich nach fünf Jahren bei Alba Berlin, wo er noch gemeinsam mit Rob Lowery auflief, und zwei Jahren bei den Fraport Skyliners wieder den Veilchen an, mit denen er 8 Jahre zuvor den Aufstieg aus der 2. Basketball Bundesliga ProA in die easyCredit BBL feierte. Seine exzellente Verteidigung sticht hervor, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er auch offensiv stets Gefahr ausstrahlt.

Dass eine dezimierte Mannschaft besonders gefährlich werden kann, bewiesen die Academics in dieser Saison selbst, als man die favorisierten Ludwigsburger in eigener Halle mit gerade einmal sieben Spielern besiegen konnte. Aufgrund der Tatsache, dass dem Trainer weniger Optionen von der Bank zur Verfügung stehen, lastet weniger Druck auf den Schultern der Spieler auf dem Feld, weshalb diese häufig befreit aufspielen können. Welches Gesicht werden die wir morgen im SNP Dome sehen?

Wer nicht zu den 750 zugelassenen Zuschauern gehört, kann sich das Spiel bequem auf der Couch bei MagentaSport anschauen