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6. Januar 2020

Academics verlieren Overtime-Krimi in letzter Sekunde

Die MLP Academics Heidelberg verlieren am 18. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 83–82 gegen FC Schalke 04 Basketball.

Zwar schon mit in Oberhausen dabei, aber noch ohne Spielerlaubnis war Neuzugang DaVonté Lacy. Um dennoch mit einem vollen Kader aus 10 Spielern anzureisen, war der 17-jährige Jonas Ihle im Kader der Academics. Die Academics hatten mit den Knappen aus Schalke noch eine offene Rechnung, hatte man im November noch recht deutlich vor heimischem Publikum gegen den Gast aus dem Ruhrpott verloren. Die Devise war daher von Beginn an klar – Wiedergutmachung.

Den besseren Start in die Partie hatten die MLP Academics, die vor allem unter den Körben in Person von Phillipp Heyden zu vielen Abschlüssen kamen. Schalke versuchte es in den Anfangsminuten mit einer ähnlichen Herangehensweise und attackierte den Korb der Heidelberger. Beim Stand von 8-16 aus Sicht der Knappen ging es in die erste Auszeit der Schalke. Doch auch danach waren es weiterhin die Academics, die dem Spiel vor allem offensiv ihren Stempel aufdrückten und damit das erste Viertel mit 17-25 für sich entscheiden konnten.

Im zweiten Viertel bekamen die wenigen Zuschauer in Oberhausen zunächst ein Duell auf Augenhöhe zu sehen. Langsam aber sicher schlich sich jedoch das Gefühl ein, dass Schalke in der Defensive eine Lösung gefunden hätte, um die Heidelberger besser in Schacht halten zu können. War der Vorsprung zwischenzeitlich wieder auf nur einen Punkt geschrumpft, übernahm Niklas Würzner die Verantwortung bei den Academics und sorgte mit 14 Punkten und 4 Assists für eine sehr gute individuelle erste Halbzeit. Da die Mannschaft insgesamt nur 2 Ballverluste in den ersten 20 Minuten zu verzeichnen hatte, gingen die Heidelberger Basketballer mit einer komfortablen 44-35 Führung in die Halbzeitpause.

In einem spielerisch sehr zerfahrenem dritten Viertel, kamen die Schalker grundsätzlich besser aus der Kabine, hatten jedoch offensiv weiterhin nicht die nötige Selbstverständlichkeit, um den Vorsprung entscheidend zu verringern. Die Academics taten sich ihrerseits nun aber in der Offensive schwer, da offene Würfe ihr Ziel verpassten. Durch einen 7-0 Lauf am Ende des Viertels gelang es Schalke, auf 57-58 zu verkürzen.

Ins letzte Viertel setzten die Schalker ihren Lauf aus dem dritten Viertel fort und zogen schnell auf 5 Punkte gar davon. Den Academics schien offensiv nichts mehr einzufallen. Als dann auch noch Zamal Nixon mit dem 5. Persönlichen Foul die Partie verlassen musste, sprach nicht mehr viel für die Academics. Doch die von Niklas Würzner angeführte Mannschaft gab sich nicht auf und kämpfte sich nochmals zurück in die Partie. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Sebastian Schmitt gingen die Academics gar mit 2 Punkten in Führung. Im nächsten Angriff war es dann Stephon Jelks, der einen komplett offenen Dreipunktewurf leider verfehlte und so die Entscheidung vertagte. Schalke glich in Person von Shavar Newkirk aus und forcierte so die Verlängerung.

Hier war es nun ein komplett offenes Spiel, dass in den letzten Sekunden entschieden werden sollte. Beim Stand von 81-82 und noch 5,2 Sekunden auf der Uhr wurde Courtney Belger gefoult und drehte das Spiel von der Freiwurflinie. Nach der folgenden Auszeit war es dann Niklas Würzner, der den Ball bekam und mit viel Kontakt zum Korb zog. Sein Korblegerversuch wurde in letzter Sekunde geblockt, worauf es große Aufregung auf dem Feld gab, wegen eines vermeintlichen Goaltendings. Die Schiedsrichter blieben bei ihrer Tatsachenentscheidung, weshalb die Knappen das erste Heimspiel des Jahres 2020 für sich entscheiden konnten.

Branislav Ignjatovic:

Herzlichen Glückwunsch an Schalke. Es war eigentlich ein relativ gutes Spiel meiner Mannschaft, bis auf der Anfang des letzten Viertels. Dort haben wir große Schwierigkeiten gehabt, konnten uns aber wieder ins Spiel kämpfen. Vor allem Niklas Würzner hat hier heute eine gute Partie gezeigt. Leider konnten wir seinen Aufwand nicht belohnen am Ende des Tages. Es ist schade, dass man nach der Partie jetzt über die letzten 5 Sekunden diskutieren muss. Für den Zuschauer war es ein spannendes Spiel. So hatte das Ende für uns aber einen bitteren Beigeschmack.

 

Stats:

Heidelberg: Nixon (9 Punkte, 2 Rebounds, 5 Assists), Würzner (20,7,7), Schmitt (6,2,4), Liyanage (2,1,1), Teichmann (2,1,0), Trtovac (8,4,0), Jelks (10,2,0), Eberhard (7,1,1), Heyden (18,5,0), Ihle (0,0,0)

Schalke: Newkirk (13,7,2), Jean-Louis (14,4,2), Spencer (6,1,1), Joos (1,2,2), Dunn (4,2,1), Touray (16,6,0), Szewczyk (0,3,0), Rohwer (11,3,1), Gulley (0,1,0), Belger (18,6,5)

Text: Yannik Barwig

Foto: Thomas Disqué