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6. Februar 2013

Teamgeist ist nicht alles …

… aber ohne Teamgeist ist alles nichts. Auf diesem Grundprinzip ist die Teamstruktur und das Spielsystem der Academics von Saisonbeginn an aufgebaut. Man hat für jede Position nicht unbedingt völlig herausragende, aber zwei nahezu gleichwertige Spieler, von denen im Grunde jeder zweistellig punkten kann.

Auf diese Basis muss man für das restliche Drittel der Saison setzen. Gerade jetzt, da man vier der ersten fünf Rückrundenspiele verloren hat, muss das Team sich unter Führung des Trainergespanns auf seine Grundtugenden besinnen, um gemeinsam noch das bestmögliche Saisonergebnis zu erreichen.

Beim ebenso unglücklichen wie unnötigen 71:73 in Ehingen wurden am Sonntagabend zweifelsohne Fehler gemacht, doch es gilt, gemeinsam daraus zu lernen und sich dann möglichst rasch und intensiv auf die verbleibenden zehn Saisonspiele zu fokussieren. Eine erste schwierige Aufgabe auf diesem Weg steht am Sonntag um 17 Uhr im Olympiastützpunkt gegen den Tabellendritten Düsseldorf Baskets bevor. Die Baskets verkörpern eine andere Basketball-Philosophie. Sie setzen eher auf einige dominante, individualistisch geprägte Spielertypen, allen voran Gary Johnson, seit Jahren einer der besten Guards der Liga, oder Patrick Flomo, einen überaus erfahrenen und bewährten Center sowie einige ebenfalls routinierte Spieler wie Petric, Chones und Tzakopolous. Zudem demonstrierten die Düsseldorfer Verantwortlichen zuletzt ihren absoluten sportlichen Aufstiegswillen mit der zusätzlichen Verpflichtung der beiden gebürtigen Amerikaner Adam Waleskowski (mit deutschem Pass) und Chris Gadley, der bislang bei den Uni-Riesen Leipzig zum besten Rebounder der Liga avanciert war. Wie weit der hierbei eingegangene wirtschaftliche Kraftakt zum Erfolg führen kann, wird sich noch zeigen müssen. Eines scheint sicher: Sportlich könnte das Düsseldorfer Team mit diesen Neuverpflichtungen für die restliche Saison das Maß aller Dinge in der Pro A werden. Seit der Verpflichtung von Waleskowski wurden denn auch alle vier Spiele – gegen Crailsheim 83:66, in Leipzig 84:75, gegen Ehingen 57:48 und gegen Gotha 77:75 – gewonnen, mit Ausnahme von Ehingen allerdings gegen derzeitige Abstiegskandidaten. Waleskowski unterstrich seinen enormen Wert für das Team dabei gleich mal mit 17 Punkten und 7,8 Rebounds pro Partie. Gadley wird am Sonntag erstmals für die Baskets auflaufen.

Beim Hinspiel im Düsseldorfer Castello blieben die Academics bis zum 88:79 knapp drei Minuten vor Schluss halbwegs auf Tuchfühlung, mussten sich am Ende aber mit 82:97 geschlagen geben. Vor allem die sechs Dreier und insgesamt 21 Punkte von Nico Adamczak hatten die Heidelberger damals nicht auf der Rechnung. Bei den Academics überzeugten Clint Sargent (21 Punkte) und Devin White (16).

 

Die Academics hätten die letzten vier Spiele, die sie verlorenen haben, allesamt auch gewinnen können. Diese Erkenntnis bringt keine Punkte ein, aber vielleicht kann sie die Hoffnung auf einen Überraschungserfolg am Sonntag nähren. Auf geht´s, Academics!

Claus Ebert