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20. Dezember 2012

Kein Zuckerschlecken

Wie wichtig ist es, das Kalenderjahr mit einem Sieg abzuschließen? Das ist eine zentrale Frage für die MLP Academics Heidelberg, die am Donnerstag ein letztes Mal im Kalenderjahr auf das Parkett gebeten werden – von Science City Jena.Vergangene Saison beispielsweise ging das letzte Spiel in Ehingen verloren (81:90), darauf folgten jedoch Siege gegen Chemnitz (96:77) und Jena (94:76). 2010/2011 hatte der USC beim „Christmas Game“ in Crailsheim keine Chance (70:89), kam aber mit einem 78:68 gegen die BG Karlsruhe sehr gut aus den Startlöchern. Gut, damals gab es auch noch keine Playoffs. Aber genau das ist der Unterschied zur aktuellen Situation: Jeder Sieg zählt, es geht um die Teilnahme an der Postseason. Wenn die Academics verlieren, könnten sie bis auf Platz zehn abrutschen, ein optimal verlaufener Spieltag würde ihnen Platz sieben zum „Überwintern“ bescheren.

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Kenny Barker ist der beste Werfer von Science City Jena (Foto: www.mz-web.de, Andreas Bez).

Starke US-Amerikaner

Doch dazu müssten zunächst die Punkte aus Jena entführt werden, was eine schwierige Aufgabe ist. Neben RASTA Vechta, das am Mittwoch Abend 102:66 gegen Ehingen gewann, ist Jena eine der „heißesten“ Teams der Liga. Nach sage und schreibe sieben Siegen in Folge zog die Mannschaft von Georg Eichler am Sonntag in Düsseldorf den Kürzeren (84:73). Das war erst die sechste Niederlage insgesamt, sodass Jena einen Platz vor Heidelberg in der Tabelle rangiert. Mit Kenny Barker (16,4), Lee Jeka (12,3) und Sanijay Watts (11,7) haben die „Wissenschaftler“ drei ganz hervorragende Scorer aus Übersee in ihren Reihen. Auch Aurimas Adomaitis (11,6) und Garrett Sim (10,4) machen ihren Job als Legionäre sehr gut.

Vater des Erfolgs

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Devin White will als bester Werfer der Academics aber Barker & Co. übertreffen (Bild: Thomas Schippl).

Mit Christoph Roquette, Tim Schwartz und Ermen Reyes-Napoles als deutsche Spieler waren die Thüringer noch bis vor kurzem etwas schmal aufgestellt. Allerdings kam mit der Nachverpflichtung von Kevin Wysocki ein großer Schub. Das war bezeichnenderweise zu dem Zeitpunkt, als die große Siegesserie begann. Wysocki also als alleiniger Vater des Erfolgs? Es ist auch das gute Teamplay, das Jena so weit gebracht hat. Satte 15,7 Assists als Mannschaft bedeuten Rang drei der Tabelle, Heidelberger steht mit 14,7 auf Platz acht. Im Schnitt punkten bei Jena sechs Spieler zweistellig und acht Spieler neun oder mehr Punkte. Bei Heidelberg gibt es deren sechs. Die Last ist auf viele Schultern verteilt, gerade das macht Jena zu einer offensiv facettenreichen Mannschaft.

Zudem haben die Ostdeutschen erst zwei Mal zu Hause verloren, gegen Cuxhaven (79:87) und gegen Chemnitz (63:73). Es steckt also ein großer Brocken hinter dem Adventskalender-Türchen Nummer 20. Ein Sieg wäre Gold wert, für Moral und Platzierung – aber auch in Anbetracht der Heidelberger Verletzungssorgen eine Überraschung. Let’s go Heidelberg!

Science City Jena – MLP Academics Heidelberg

Donnerstag, 20. Dezember um 20 Uhr

Sportkomplex Lobeda-West, Karl-Marx-Allee 9, 07747 Jena

TOGETHER WE PLAY!

Robin Herbert