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6. Januar 2016

Kämpferisch gut – Qualitativ klar unterlegen

Die MLP Academics haben das Nachholspiel des 13. Spieltages gegen RASTA Vechta klar verloren. Nach einem ungleichen Schlagabtausch im Heidelberger Olympiastützpunkt hieß es am Ende 46-75.

Gut 460 Zuschauer waren am Dreikönigstag in den Heidelberger Olympiastützpunkt gekommen, um das Nachholspiel des 13.Spieltages der ProA zu sehen. Mit dem Krösus aus Vechta gab es schließlich – neben der eigenen Mannschaft – eines der besten Teams der Liga zu bestaunen. Nachdem das Spiel vor gut vier Wochen aufgrund enormer verletzungsbedingter Probleme auf Vechtaer Seite verschoben worden war, fand sich die Ironie des Schicksals heute auf Heidelberger Seite wieder: Die drei Guards Hrvoje Kovacevic, Bryan Smithson und Marcos Knight waren allesamt nicht 100 % einsatzfähig. Während Erstgenannter trotz Verletzung an der Hand auflief, fiel Smithson aufgrund einer Knieverletzung gegen den Tabellenzweiten aus. Knight fehlte unentschuldigt bereits die ganze Woche im Training und erschien auch heute nicht zum Spiel seines Arbeitgebers.

Aufgrund der ungleichen Ausgangslage und der zudem verschmälerten Rotation auf den Guard-Positionen mussten die Spieler der MLP Academics ab Spielminute eins alles geben und über sich hinaus wachsen, sollte zum Ende der 40 Minuten eine reelle Chance auf den Sieg bestehen. Neben der kämpferisch tadellosen Leistung über die volle Spielzeit, hielten die Hausherren zumindest in den ersten zwei Spielabschnitten mit. Durch Punkte von Devin White und Kovacevic starteten die Heidelberger erfolgreich in die Partie. Auch Kapitän Albert Kuppe netzte in den ersten fünf Minuten einen Wurf erfolgreich ein und glich das Spiel mit seinem Dreipunktewurf wieder aus (7-7, 6.). Da jedoch die Gäste besonders zu Beginn der Partie über bestens aufgelegte Bigmen verfügten, lag man bereits zum Ende des ersten Viertels wieder zurück (13-18, 10.). Allein Christian Standhardinger traf vier Würfe und bewies unter anderem von der Freiwurflinie gute Nerven.

Auch im zweiten Viertel warfen die Kurpfälzer alles in die Waagschale, um gegen den Favoriten bestehen zu können: Die beiden Doppellizenzler Christoph Rupp und Niklas Würzner verbuchten vier beziehungsweise zwei Punkte für sich, Trent Wiedeman tat es Rupp gleich und steuerte ebenfalls vier Punkte bei. Obwohl diese zehn Punkte die einzig erfolgreichen Offensivaktionen im zweiten Spielabschnitt darstellten, wuchs der Abstand zu Vechta nur marginal um zwei Punkte an. Carlos Medlock und Devin Gibson scorten zwar mehrfach, doch die Heidelberger Verteidigung konnte die Rastafari mehrfach am Korberfolg hindern. Besonders spektakulär gelang dies Center Kristian Kuhn – wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene blockte er Ball und Gegenspieler ins Aus und verdiente sich so stehende Ovationen vom Heidelberger Publikum, welche bis zum endgültigen Erklingen der Sirene anhielten (23-30, 20.).

Ab Spielminute 21 nahm das Spiel dann einen anderen Lauf: Das Teamplay auf Seiten der Gäste lief hervorragend, der Einsatz stimmte und auch die Trefferquote nahm zu.  Allen voran Chase Griffin, der mehrere Distanztreffer für sich verbuchen konnte  – da auch die neben ihm agierenden Spieler hochprozentiger trafen, wuchs der Vorsprung der Niedersachsen rasant an. Die MLP Academics kämpften zwar weiter, konnten die sich bietenden Chancen allerdings nicht wirklich nutzen: Allein drei technische Fouls zogen die Heidelberger, doch aus den drei Freiwürfen sowie drei zusätzlichen Angriffsversuchen resultierte lediglich ein Punkt. Demzufolge lag Vechta nach dreißig gespielten Minuten vorentscheidend in Front (35-56). Trotz der nun klaren Niederlage ließen sich die MLP Academics auch im Schlussabschnitt nicht hängen – der Einsatz in der Verteidigung stimmte, einige Offensivaktionen gelangen, die Belohnung war jedoch leider nur ein Aufrechterhalten des Abstandes zu den Rastafaris. Während Kovacevic und White foulbedingt am Ende der Partie nicht mehr mitwirken konnten, wechselte RASTAs Head Coach Andreas Wagner freiwillig das Personal. Da auch Ignjatovic dies tat, bekamen am Ende noch diverse Jungspieler auf beiden Seiten die Chance sich in den letzten Minuten der Partie für mehr Spielzeit zu empfehlen.

Bereits am kommenden Sonntag treten die Heidelberger Basketballer erneut in eigener Halle an – Gegner ist dann das Team der HEBEISEN White Wings Hanau. Gegen das Mittelfeld-Team aus Hessen, sollen die ersten Punkte des Kalenderjahres eingefahren werden. Mit einem genesenen Bryan Smithson, den eigenen Fans im Rücken, einer besseren Wurfquote sowie einer deutlich ausgeglicheneren Ausgangslage sollte dies auch möglich sein.

Frenki Ignjatovic: „Glückwunsch an Andreas und seine Mannschaft, es war verdienter Sieg– sie sind wohl die stärkste Mannschaft der Liga. Gegen sie 75 Punkte zu kassieren, damit kann ich leben. Mir war klar, dass unsere Ausfälle – von Spielern die sonst 20-30 Minuten spielen – schwer wiegen würden. Wir haben unsere Linie gespielt, vielleicht hat uns Vechta in Halbzeit eins unterschätzt, vielleicht waren sie zu überheblich. Auf jeden Fall hatten wir da Glück. Wenn eine Mannschaft wie Vechta dann in einen Lauf kommt; wenn sie mit 10-15 führt, dann entwickelt sich leider ein einseitiges Spiel. Das hat weder meine Mannschaft, noch die Zuschauer und auch ich selber nicht verdient. Wir müssen weiter nach vorne schauen. “

Andreas Wagner: „Mir war klar, dass es kein einfaches Spiel werden würde. Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwer getan – schlecht den Ball bewegt, schlecht verteidigt, schlecht penetriert. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Spannung, haben besser den  Ball bewegt, besser getroffen und auch besser verteidigt.“

Da das Scoring zur Halbzeit ausgefallen ist, finden sich nachstehend nur die von Hand notierten Statistiken. Die gewohnt ausführliche (und auch korrekte) Statistik können wir leider erst wieder am kommenden Sonntag bereitstellen. Wir bitten um Entschuldigung.

Für Heidelberg spielten: Max Rockmann 11, Albert Kuppe 9, Kristian Kuhn 6, Niklas Würzner 5, Trent Wiedeman 4, Christoph Rupp 4, Moritz Nägele 3, Hrvoje Kovacevic 2, Devin White 2 und Lasse Steinort.

Für Vechta spielten: Chase Griffin 17, Christian Standhardinger 15, Carlos Medlock 13, Devin Gibson 8, Travis Warech 6, Oliver Mackeldanz 4, Derrick Allen 4, Blanchard Obiango 3, Acha Njei 3, Mattew Reid 2, Jeremy Dunbar 0 und Donald Lawson 0.

 

Lukas Robert