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13. Oktober 2012

Herzschlagfinale mit gutem Ausgang

Ihren besten Saisonstart seit Bestehen der Pro A (zwei Siege aus drei Spielen) haben die MLP Academics Heidelberg ihrer tiefen Bank zu verdanken. Bei ihrem 86:80-Auswärtserfolg bei den Uni-Riesen Leipzig erzielten alle Spieler mindestens sieben Punkte. Aus diesem funktionierenden Gefüge ragten noch Oliver Komarek mit zwei ganz wichtigen Dreiern, Kai Barth mit seiner hervorragenden Übersicht und Debütant Tristan Blackwood heraus. Eine ganz besonders starke Partie lieferte aber Christian von Fintel. Speziell hinten, aber auch vorne übernahm der Shooting Guard viel Verantwortung.

Khartchenkov mit heißem Händchen

Oliver Komarek wird von Nikita Khartchenkov verteidigt.
Oliver Komarek wird von Nikita Khartchenkov verteidigt.

Bei Leipzig war es Nikita Khartchenkov, der das Heft in die Hand nahm. Fünf seiner sieben Dreierversuche fielen durch die Heidelberger Reuse. Er erzielte 24 Zähler – wer weiß, wie das Spiel ausgeganen wäre, hätte er sich nicht in der entscheidenden Phase sein fünftes Foul abgeholt. Mit neun einsetzbaren Akteuren waren die Academics angereist, am Ende waren’s nur noch sechs. Taylor Rohde, Devin White und Kapitän Janis Heindel waren wie Khartchenkov mit fünf Fouls auf die Bank verbannt worden. Über 50 Fouls hatten die Schiedsrichter an diesem Abend gepfiffen! Und davon 33 gegen Heidelberg. Auch aus dieser Hinsicht ist der Sieg bemerkenswert.

Im ersten Viertel hatten die Gäste noch ein wenig Probleme. 21:18 führte Leipzig nach den ersten zehn Minuten. Ein Dreier von Christian von Fintel brachte dann in der 17. Minute einen hart erarbeiteten 35:33-Vorsprung. Beim Stand von 35:35 ging es in die Kabinen. Vier Punkte von Janis Heindel eröffneten den dritten Spielabschnitt, in dem die Academics ihre konstanteste Leistung an diesem Nachmittag abriefen (22:16 aus Gästesicht).

Headcoach Tony Garbelotto fand die richtigen Worte.
Headcoach Tony Garbelotto fand die richtigen Worte.

Im letzten Viertel lief es zunächst auch gut, bevor Khartchenkov heiß lief und drei Distanzwürfe in kürzester Zeit durch den Korb segeln ließ. Er machte den 500 Zuschauern in der Arena Leipzig wieder Mut. Doch es wurde nochmal verdammt spannend: Kai Barth holte in der 37. Minute die Führung wieder zurück, eine Minute später waren die Uni-Riesen schon wieder auf vier Punkte weg, dank eines Dreipunktspiels von Harry Marshall. Ein Dreier von Komarek, ein Dunking von Marshall, wieder ein Dreier von Komarek – 78:80 und noch etwa eine Minute zu spielen. Wieder trifft Marshall, diesmal von der Freiwurflinie, doch Kristian Kuhn verwandelte per Ringkorbleger. Egal wie, der Ball war drin!

Nun nahm Leipzigs Coach Vojtko eine Auszeit, sodass Kevin Schaffartzik Einwurf für Leipzig im Vorfeld hatte. Er passte den Ball allerdings zu Tristan Blackwood, die Academics behielten beim Freiwurfmarathon die Nerven. Auch Cheftrainer Tony Garbelotto war sichtlich erfreut und alles in allem zufrieden mit seiner Mannschaft. Am kommenden Sonntag steht man zum Heimspiel gegen Erdgas Ehingen/Urspringschule mit einer positiven Bilanz da. Eine sehr erfreuliche Nachricht!

Da geht's lang: Tristan Blackwood war tonangebend.
Da geht’s lang: Tristan Blackwood war tonangebend.

Neuer Spieler fällt positiv auf

Tristan Blackwood trainiert seit Dienstag mit der Mannschaft. Dafür, dass der Integrationsprozess noch nicht abgeschlossen sein kann, machte er ein grundsolides Spiel. Neun Punkte, acht Assists – und einige davon waren zum Zunge schnalzen – sowie drei Ballgewinne sind ein Ausrufezeichen. Er fügte sich nahtlos ins Geschehen ein.

Axel Tietz vom Management war vor Ort und meint zum Spiel: „Ein Sieg, der uns in eine gute Ausgangsposition für das aus unserer Sicht Richtung vorgebende Spiel gegen Ehingen bringt. Sehr schön zu sehen, welche Entwicklung Christian von Fintel bis jetzt gemacht hat. Es freut uns alle!“

Uni-Riesen Leipzig – MLP Academics Heidelberg 80:86 (21:18, 14:17, 16:22, 29:29)

Leipzig: Khartchenkov 24, Gadley 19, Simon 16, Marshall 10, Schaffartzik 5, Kranz 2, Heinrich 2, Macevicius 2, Freer – Beier, Hohlfeld, Spalke.

Heidelberg: Komarek 16, Barth 10, Kuhn 10, Heindel 9, Blackwood 9, Sargent 9, von Fintel 8, Rohde 8, White 7.

TOGETHER WE PLAY!

Bilder und Text: Robin Herbert