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2. Dezember 2017

Heidelberg kehrt souverän in Erfolgsspur zurück

  Die MLP Academics Heidelberg haben das Auswärtsspiel in Ulm souverän für sich entschieden. Die Kurpfälzer siegten 83:63 und betrieben damit erfolgreich Wiedergutmachung für die Pleite vor Wochenfrist.

Die Zielsetzung vor der Partie bei der OrangeAcademy in Ulm war für die Mannschaft von Frenki Ignjatovic klar: Es galt, Wiedergutmachung zu betreiben. Mit einem entsprechenden Fokus ging sie dann auch ins Spiel – die MLP Academics forcierten bereits nach zwei Sekunden einen Ulmer Turnover und nutzten gleich den ersten Angriff, um zu punkten (0:2, 1. Spielminute). Auch im weiteren Verlauf der Anfangsphase waren sie besser und wacher. Die Gäste ließen sich von der herunterlaufenden Uhr nicht stören, brachten den Ball unter den Korb und kamen zu leichten Punkten (4:9, 4.). Aus Ulmer Sicht war Kapitän Nils Mittmann der Schlüssel, um ins Spiel zu kommen. Der Routinier spielte überlegt, setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene und zog clevere Fouls, welche er selbst an der Freiwurflinie in Punkte ummünzte. Heidelberg stoppte den Lauf der Hausherren jedoch frühzeitig genug, um nicht vollkommen die Spielkontrolle abzugebenn. Dank dem ersten Buzzerbeater-Dreier der Partie von Jaleen Smith führte das Team dann auch zum Viertelende (20:21, 10.).

Ihre gute Verteidigungsleistung setzten die MLP Academics dann auch im zweiten Spielabschnitt fort. Maßgeblich war dies an der hohen Ulmer Turnover-Rate abzulesen (10). Dennoch wurde Ignjatovic zu seiner ersten Auszeit der Partie gezwungen: Denn während der Ulmer Ballvortrag entschieden gestört wurde, stimmte die Zuordnung unter dem Korb nur selten. Was den Serben wütend werden ließ (24:24, 13.). Seine Spieler zogen jedoch die richtigen Schlüsse aus der Ansprache. Die Offensive harmonierte in der Folge deutlich besser – und die Defensive stand felsenfest. In der Offensive trugen Evan McGaughey und Martin Seiferth den Löwenanteil. Die Bigmen entnervten Ulms Danny Jansson so sehr, dass er gleich zwei Auszeiten binnen zwei Minuten nahm. Doch auch der Finne konnte den Heidelberger 15:4-Run vor der Pause nicht einbremsen – die Gäste führten nach der ersten Halbzeit deshalb verdient (28:39, 20.).

Ulm drückt aus der Distanz ab – doch das reicht nicht

Während der Distanzwurf in der ersten Hälfte nicht wirklich gefallen war, änderte Albert Kuppe dies gleich im ersten Angriff nach der Pause: Heidelbergs Kapitän versenkte freistehend. Doch Ulm, was ebenfalls wenig getroffen hatte, machte das Ganze besser. Zuerst Till Pape, dann David Krämer und schließlich Joschka Ferner trafen aus der Distanz. Schnell wurde klar: Dies war die Waffe, auf welche sich die OrangeAcademy bei ihrer Aufholjagd verlassen wollte. Doch Heidelberg gelang rechtzeitig der vielbeschworene Stop, sodass die Hausherren zwar stets ranzukommen versuchten, der Vorsprung aber bei +10 blieb. (50:60; 30.).

Während der Start in die ersten drei Viertel jeweils von Offensivaktionen geprägt war, sah dies im vierten Viertel anders aus. Ulm ließ die Chance, heranzukommen ungenutzt Heidelberg verpasste es, sich endgültig abzusetzen. Die Kurpfälzer fanden jedoch als Erste wieder zu ihrem Spiel. Und hatten kurz darauf auch den vorentscheidenden Moment auf ihrer Seite. Nachdem David Krämer ins Aus gedribbelt war, nutzten die Gäste den gewonnenen Ballbesitz zu einem Korberfolg von Albert Kuppe (52:71, 35.). Mit der überdeutlichen Führung auf der Anzeige und dem sich abzeichnenden Sieger schalteten beide Mannschaften einen Gang herunter. Was zum einen den Spielern vom hinteren Ende der Bank Einsatzzeiten bescherte und zum anderen die Ulmer noch einmal herankommen ließ. Der Erfolg war hierdurch aber nicht mehr gefährdet und fiel am Ende auch in dieser Höhe verdient aus.

Foto: Gute Laune – und zwar zurecht. Niklas Ney und die MLP Academics gingen nach der Niederlage in Baunach frustriert in die Woche. Nach dem Sieg in Ulm ist die Laune nun wieder deutlich besser. Foto: Ina Gäde.

Statements und Stats

Frenki Ignjatovic: „Ich wusste, dass das heute mit unserem Spiel in Baunach assoziiert wird. Als Trainer erlebt man mal gute, mal schlechte Spiele. In Baunach waren wir nicht fokussiert, nicht aggressiv. Vor allem waren wir in der Verteidigung nicht gut. Das war das Motto in dieser Woche. Wir wollten zu unserer guten Verteidigung zurückkehren, bissig spielen. Vechta hat hier letzte Woche gewonnen, weil sie gut waren und nicht nervös wurden. Das haben wir auch geschafft – und deshalb auch verdient gewonnen.“

Danny Jansson: „Manchmal passieren Dinge und Menschen werden krank. Bretzel hat heute gefehlt. Wir haben auch deshalb auf den großen Spots mit nur drei Leuten gespielt. Das war natürlich dünn. Die Turnovers waren heute aber auch ein Indikator. Schon in der ersten Hälfte haben wir etwas den Zugriff verloren. Dann gab es fünf bis sieben Minuten in welchen wir nicht vorhanden waren. Dass war widerlich. Dafür möchte ich mich bei allen hier entschuldigen.“

Für Ulm spielten: David Krämer 15 Punkte, Björn Rohwer 11, Nils Mittmann 9, Joschka Ferner 9, Till Pape 8, Marcell Pongo 4, Christoph Philipps 4, Timo Lanmüller 2, Nicolas Möbus 1, Jason Geroge und Marius Stoll.

Für Heidelberg spielten: Niklas Würzner 16 Punkte/8 Assists, Shy Ely 15, Martin Seiferth 14, Evan McGaughey 11/10 Rebounds, Niklas Ney 9, Albert Kuppe 8, Lukas Rosenbohm, Lennart Steffen und Jakob Schöpe.