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23. Dezember 2016

Heidelberg besteht emotionalen Härtetest

Die MLP Academics Heidelberg haben ihr Auswärtsspiel in Paderborn 78:73 gewonnen. In einer emotional und intensiv geführten Partie gelang damit der elfte Sieg im 16-ten Saisonspiel. Ein wichtiger und, bisher zumindest, erster Erfolg in Paderborn.

Es war ein besonderes Spiel: Rund 24 Stunden vor dem Heiligen Abend sollte es in der geruhsamen Weihnachtszeit noch einmal hoch hergehen. Auf der einen Seite Paderborn: in den letzten beiden Spielen (vs. Crailsheim und @Weißenfels) sieglos und gewillt, endlich wieder einen Erfolg einzufahren. Auf der anderen Seite Heidelberg: mit dem Selbstvertrauen einer tollen Hinrunde im Gepäck. Entsprechend engagiert gingen beide Mannschaften in der gut gefüllten Maspernhölle ans Werk. Etwas besser agierten dabei die Uni Baskets, welche sich früh eine erste Führung erarbeiteten (6:2, 3. Spielminute). Doch in den folgenden Minuten wurde es die erwartete Partie auf Augenhöhe. Die Uni Baskets waren in Korbnähe etwas überlegener – die MLP Academics setzten von Downtown Maßstäbe (allein Thompson traf zwei Würfe aus der 6,75 Meter Distanz). Eng war das Spiel somit auch nach den ersten zehn Minuten. 19:23.

Ab Viertel zwei nahm dann auch die defensive Intensität zu. Beispielhaft dafür Devin Whites Block am heranstürmenden Nicholas Tufegdzich. Die ersten Punkte gab es jedoch erst nach einer 120 Sekunden andauernde Aufwärmphase: Hrvoje Kovacevic netzte abermals von Downtown ein (19:26, 13.). Doch die Partie verlor ihre anfängliche Intensität nicht, im Gegenteil. Paderborn drehte auf – und die MLP Academics hielten mit allem was sie hatten dagegen. Anfänglich gut, dann etwas schwächer, sodass die Uni Baskets nach und nach heran kamen und Frenki Ignjatovic zu seiner ersten Auszeit zwangen (30:32, 17.). Die Justierungen konnten seine Mannen jedoch nicht umsetzen, sodass er 60 Sekunden später erneut ein Timeout ansetzte (35:34, 18.). Diesmal klappte es mit den gewünschten Änderungen besser. Denn bis zur Halbzeitpause war Ignjatovics Laune zwar nicht wirklich besser, dafür aber der Rückstand auch nicht angewachsen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte klappte es dann auf Seiten der MLP Academics wieder besser. Denn sie kamen nun auch unter dem Korb wieder mehrfach zu, vermeintlich einfachen, Korberfolgen (42:46, 23.). Phillipp Heyden, Devin White und ihre Kollegen stellten die Paderbornern nun in der Defensive vor große Herausforderungen. Nach Whites viertem Foul wurde dieses Gespann zwar vorerst auseinandergerissen – White ging auf die Bank – an der Heidelberger Führung änderte sich jedoch vorerst nichts. Obwohl Paderborns Headcoach Uli Nächster die Fans noch einmal extra pushte. Die Halle zum Schweigen und das Spiel auf die eigene Seite bringen, konnten die MLP Academics jedoch auch nicht. Beim 58:62-Spielstand vor den letzten zehn Minuten waren bereits viele Fingernägel abgekaut und Haare verloren gegangen. Weitere sollten folgen.

Weiterhin emotional – dann einmalig

Denn die hoch emotionale Partie kippte auch im Schlussabschnitt nicht vorentscheidend. Auch die zwischenzeitliche Zehn-Punkte-Führung (61:71, 34.) erwies sich nicht als die wünschenswerte Beruhigungspille. Zu emotional war die Partie, zu offensivstark die Uni Baskets. Als dann auch noch Devin White mit seinem fünften Foul das Parkett verlassen musste, brodelte die Maspernhölle endgültig. Vance Hall gelang es zumindest, diese Stimmung vorerst zu durchbrechen: sein Korbleger zwang Naechster zur Auszeit und brachte das Spiel endgültig auf seinen Siedepunkt (69:75, 39.). Dachte man. Denn dies machte dann Chase Adams. Der Point Guard der Paderstädter klaute Kuppe den Ball und verwandelte per Fastbreak-Dunk. 73:75 und noch 24,9 Sekunden waren nun noch zu gehen. Doch in diesen Sekunden brannte nichts mehr an. Die MLP Academic behielten die Nerven und schafften mit dem 78:73-Sieg nicht nur einen wichtigen, sondern auch den ersten Erfolg in Paderborn – und haben sich die zweiwöchige Weihnachtspause nun redlich verdient. Erst am 08. Januar geht es gegen das TEAM EHINGEN URPSRING weiter.

Vorerst wünschen die MLP Academics jedoch allen Fans und Partnern und Helfern besinnliche und geruhsame Weihnachten sowie einen guten Start ins Jahr 2017.

Frenki Ignjatovic: Meine Mannschaft hatte das verdient heute. Man kann das immer auf die Schiedsrichter schieben. Wir wissen, dass Paderborn eine tolle Mannschaft hat. Unser Ziel war es den ein oder anderen Scorer etwas zu limitieren. Das ist uns gelungen. Wir haben zum Schluss ein paar bessere Entscheidungen getroffen. Letztlich war die Dreipunktquote entscheidend.

Uli Naechster: Ich kann so viel sagen, dass es nicht die Schiedsrichter waren. Man kann über alles diskutieren – am Ende haben diese es aber nicht entschieden. Ich habe mich über andere Dinge geärgert. Das sind aber teaminterne Dinge. Ich muss mich etwas sammeln.

Für Heidelberg spielten: Phillipp Heyden 18 Punkte, Vance Hall 18, Hrvoje Kovacevic 14, Devin White 10, Albert Kuppe 7, Bernard Thompson 7, Niklas Ney 4, Niklas WÜrzner und Christoph Rupp.

Für Paderborn spielten: Till Gloger 17 Punkte, Matt Vest 15, Morgan Grim 13, Nicholas Tufegdzich 9, Max Kuhle 6, Ivan Buntic 6, Chase Adams 5, Phillip Daubner 2, Luca Kahl und Dominik Wolf.

Lukas Robert