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4. Dezember 2016

Bediente Hausherren: 56:64-Niederlage gegen die Oettinger Rockets

ProA-Ligist MLP Academics Heidelberg hat sein Heimspiel gegen die Oettinger Rockets 56:64 verloren. In einer äußerst schwachen Partie waren die kurpfälzischen Hausherren nur in Viertel eins die tonangebende Mannschaft.

Die MLP Academics starteten überzeugend in die Partie: dynamisch, effektiv und fokussiert – und das ab der ersten Spielminute. Vance Hall und Bernard Thompson standen in den Passwegen, trieben Gästecoach Chris Ensminger zur Verzweiflung und brachten ihre Farben früh in Führung (8-0, 3. Spielminute). Auch im Anschluss änderte sich an der überraschenden Dominanz wenig, sodass die Führung langsam anwuchs. Erst eine Rockets-Auszeit in Spielminute fünf konnte den Lauf der Heidelberger stoppen (11-3, 5.) – und sollte diesen Lauf nachhaltig brechen. Bis zum Viertelende kamen die thüringischen Gäste bis auf drei Punkte heran (17-14, 10.), überzeugt hatten sie bislang jedoch nicht.

Ab Spielminute elf glich sich das Niveau beider Mannschaften dann etwas deutlicher an: Die Oettinger Rockets wurden besser, die MLP Academics ließen (noch stärker) nach, sodass der Spielverlauf zunehmend enger und dementsprechend spannender wurde (25-21, 13.). Zum Leidwesen von Frenki Ignjatovic. Dieser rief seine Mannen beim 27-25 dann in die Auszeit. Den rapiden Heidelberger Niveauabfall konnte diese jedoch auch nicht bremsen. Die Oettinger Rockets spielten besser, aber keinesfalls gut. Dennoch reichte es, um den MLP Academics vorerst den Zahn zu ziehen. Magere zehn Punkte erzielten Phillipp Heyden und Co. in Spielabschnitt zwei und mussten so mit -7 in die Kabine (27-34, 20.)

Trotz Halbzeitpause keine Besserung

Es musste besser werden – es konnte nur besser werden. Zumindest spielerisch wurde es das jedoch nicht.  Die Gäste blieben das bessere von zwei schwachen Teams. Streuten hin und wieder einen Korberfolg ein und schafften es so, den Vorsprung auszubauen. Lediglich in den Spielminuten 27 bis 30 waren die Heidelberger dann wieder etwas in der Spur, sodass das Spiel beim 40-46-Zwischenstand in das letzte Viertel ging.

Das vierte Viertel sollte nun endgültig das der Heidelberger werden. Doch auch diese Hoffnung wurde jäh erstickt. Schwache Wurfquoten, wegrutschende Spieler, aus der Hand rutschende Bälle und eine wache Gäste-Verteidigung … es würden sich viele Aspekte finden lassen, um die Spielminuten acht bis 34 zu beschreiben. Fünf Minuten vor Spielende gelang es Ignjatovic jedoch endlich, seine Mannschaft aus der Lethargie zu reißen. Ein Dreier von Albert Kuppe und zwei Freiwurfpunkte von Hall später war die Partie plötzlich wieder eng, die Stimmung vorhanden und der Siegeswille der MLP Academics sichtbar. Niklas Würzner verbildlichte diesen Willen und zog nun nicht nur mehrfach, sondern auch erfolgreich zum Rockets-Korb. Doch es sollte nur ein Leuchtfeuer bleiben: Letztlich blieb in der Crunchtime alles beim Alten: Schwache Hausherren und etwas effektivere Gäste, welche in Samuel Parker zweifach einen Dreipunkt-Buzzerbeater trafen und das Spiel dadurch verdient entschieden.

Durch die 56-64-Niederlage fallen die MLP Academics auf Tabellenplatz fünf zurück und verpassen es, die ergebnisbedingten Steilvorlagen der Konkurrenz für sich zu nutzen. Vor der sich nähernden Weihnachtspause haben die Heidelberger damit noch drei Spiele vor der Brust. In Dresden, gegen Baunach und in Paderborn werden bessere Leistungen nötig sein, um die heutige Leistung wieder wett zu machen. Dass dies möglich ist, wissen alle Beteiligten. In der kommenden Woche gilt es, dies auch wieder zu zeigen.

Frenki Ignjatovic: „Erst einmal Glückwunsch an Chris. Ein verdienter Sieg, für uns eine verdiente Niederlage. Als Trainer wünscht man sich, dass die Spieler mit Energie und Spannung ins Spiel kommen – das gelang. Dann ist uns jedoch das passiert, was uns gegen Kirchheim passiert ist. Ich habe jetzt spontan keine komplette Analyse. Gotha ist ein starkes Team, dennoch haben sie nur wenig Punkte gemacht. Aber in der Offensive haben wir Probleme. Hatten heute einen rabenschwarzen Tag. Das einzig Positive ist, dass die jungen Leute mit viel Herz gespielt haben.“

Chris Ensminger: „Ich denke, dass wir in den ersten Minuten noch im Bus waren. Heidelberg hatte zu viele Rebounds. Wir wissen, dass Heidelberg die stärkste Verteidigung der Liga hat. Im zweiten Viertel haben wir dann das Spiel gedreht, haben mit +7 geführt, und dann hat es Heidelberg nicht mehr geschafft, uns diese Führung weg zu nehmen. Parker hat im letzten Viertel große Würfe gemacht, es war aber ein Sieg des Teams – ich bin zufrieden.“

Für Heidelberg spielten: Phillipp Heyden 15 Punkte / 10 Rebounds, Vance Hall 9, Niklas Würzner 8, Devin White 7, Albert Kuppe 6, Hrvoje Kovacevic 5, Bernard Thompson 3, Niklas Ney 2, Christoph Rupp 1 und Moritz Nägele.

Für die Rockets spielten: Samuel Parker 22 Punkte, Dane Watts 10, Robert Oehle 10, Grant Gibbs 7, Eljiah Allen 4, Gerard Gomila 3, Janek Schmidkunz 3, Dilhan Durant 3 und Max DiLeo 2.

Lukas Robert